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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 85

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
85 von Zorndorf (1758). (Der Dichter Ewald von Kleist fiel bei Klmersdorf und hat ein Denkmal in Frankfurt). Die Städte der Niederlausitz haben Gewerbthätigkeit, namentlich Luckau, Kottbus und Spremberg. 5. Die Provinz Sachsen (458 Q.-M. und 2,045,000 Einwohner) gehört theilweise zum norddeutschen Tieflande, theilweise zum Gebiet des Harzes und des Thüringer Waldes. Die Gegend von Mansfeld ist reich an silberhaltigem Kupferschiefer, welcher schon vor mehreren Jahrhunderten ausgebeutet wurde. Westlich der Elbe und nördlich von Thüringen ist gutes Ackerland. Die Provinz Sachsen zählt außer 70 Hüttenwerken auch 9 Sa- linen und entwickelt eine bedeutende Fabrik- und Handwerksthätigkeit. Sie zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt. a. Magdeburg an der Elbe hat mit Einschluß der Vorstädte Buckau und Sudenburg 90,000 E. Bedeutende Festung, Zerstörung von Magde- burg 1631. Der alte Dom ist die Grabstätte Otto des Gr. Das Salzwerk Schönebeck (9400 E.) liefert jährlich 800,000 Centner Salz und besitzt Fabriken verschiedener Art. Halberstadt, 24,000 E., un- weit des Harzes, in lieblicher, fruchtbarer Gegend. Quedlinburg an der Bode, 16,600 E. ist Geburtsort des Dichters Klopstock und des Geographen Karl Ritter. Straßfurth besitzt ein bedeutendes Steinsalz- lager und eine Saline. b. Merseburg an der Saale hat 13,000 E. Schlachten bei Merseburg 933 und 1080. Halle an der Saale, 46,000 E. Universität. Bedeuten- des Salzwerk. Die Francke'sche Stiftung. Naumburg an der Saale 15.000 E. (Die Hussiten vor Naumburg unter Procopius 1470; das Kirschenfest). Nahe dabei die Landesschule Pforta (Schulpforte) ; Roßbach, wo Friedrich der Große 1757 die Franzosen schlug, und Lützen, wo 1632 Gustav Adolf fiel, sind geschichtliche Orte. In der Grafschaft Mansfeld ist der Sitz des Bergbaus und Hauptort Eisleben, 12.000 E., wo am 10. November 1483 Luther geboren wurde und am 18. Febr. 1546 starb. In der Geschichte der Reformation sind Wittenberg, wo Luther lebte und lehrte und begraben liegt, sowie Mühl- berg, wo Carl V. den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen ge- fangen nahm und das protestantische Heer besiegte (1547), bekannt. e. Erfurt, 40,000 E., war die alte Hauptstadt Thüringens, ist eine Festung, hat einen alten Dom mit einer 275 Centner schweren Glocke und ein Waisenhaus, das ehemalige Augustinerkloster, worin noch Luthers Zelle gezeigt wird. Fabrikorte sind Mühlhausen (17,000 E.) und Nordhausen (18,700 E.). In einem tiefen Thalgelände des Thüringer Waldes liegt Suhl, durch seine Gewehr- und Eisenblechfa- briken berühmt.

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 53

1846 - Berlin : Klemann
Deutschland. 53 1518. Luther appellici von der Entscheidung Cajetan's in Augsburg an den Papst, dann an ein allgemeines Concil 1519. Maximilian stirbt. Der Reichsvicarius Friedrich der Weise von Sachsen schützt Luther. 1520—1556. Karl V. seit 1516 König von Spanien. Seine Kriege mit Frankreich s. bei Spanien. Luther verbrennt die Bannbulle. 1521. Reichstag zu Worms. Luther vom Kaiser geächtet, lebt verborgen auf der Wartburg; übersetzt das neue Te- stament. 1522. Luther in Wittenberg stillt die durch Karlstadt hervor- gerufenen Unruhen. — Brandenburg, Sachsen und Hessen für die neue Lehre. Bündnisse der Katholiken und Lutheraner. Bauernkrieg in Süddeutschland 1524; Wiedertäufer unter Thomas Mün- zer 1525. 1529. Reichstag zu Speier. Die Lutheraner protestiren gegen das Wormser Edict, und legen 1530 auf dem Reichstage zu Augsburg ihre Co«fes- si on ab. 1531. Bund der Pro-testanten zu Schmalkalden ge- gen die Drohungen des Kaisers; indeß 1532 Vergleich zu Nürnberg wegen der noch immer drohenden Gefahr von Seiten der Türken, welche 1529 Wien belagerten. 1533—1535. Unruhen der Wiedertäufer (Johann von Leiden) in Münster. 1546. 18. Febr. Luther stirbt. Ausbruch des Schmalkal- dischen Krieges. 1547. Johann Friedrich von Sachsen, vom Herzog Mo- ritz verrathen, wird in der Schlacht bei Mühlberg geschla- gen und gefangen. Mit ihm ergiebt sich Philipp von Hessen. Harte Maaßregeln gegen die Protestanten. Mo- ritz, dadurch erzürnt, überfällt den Kaiser in Jnspruck und verschafft 1552 durch den Vertrag zu Passau den Protestanten Ruhe und Sicherheit, bestätigt

3. Die Weltgeschichte - S. 130

1835 - Mainz : Kupferberg
\ f50 Ligue z U Cambrai. a.c.g.dl'nands von Aragonien, und seine Tochter Margarethe mit 1496.Iohann, dem Sohne Ferdinand's. 1499. Ludwig Xii. von Frankreich bemächtigt sich Mailands, und erhält, nachdem seine Versuche gegen Neapel mißlungen, von Marimilian die Belehnung des Herzogthums 1505. Philipp von Burgund, dessen Gemalin erkrankte, wird, nachdem Isabella von Castilien 1504 und Johann schon 1500 gestorben, König von Castilien, stirbt aber selbst 1506, und Marimilian, Vormund über seine beiden Söhne, Karl und Ferdinand, ernennt Margarethe zur Statthalterin der Niederlande, und verzichtet auf Castilien zu Gunsten Ferdinand's von Aragonien, der also seit 1506 beide Königreiche vereint beherrscht (bis zu seinem Tode 1516, wo Karl das Ganze ererbt). 1508. Marimilian erwählter römischer Kaiser, verbindet sich mit dem Pabste, Könige von Frankreich und von Spanien gegen die herrschsüchtigen Venetianer ■— Ligue zu Cam- brai ; aber der Pabst veranlaßt die heilige Ligue gegen Ludwig Xii., der alsbald aus Italien verdrängt, während Marinst- 1512.lian die Eintheilung des deutschen Reichs in zehn' Kreise zu Stande bringt, sich an die Venetianer anschließt, und nach wechselnden Kämpfen bei Guinegate geschlagen, einzelne Vergleiche eingeht; sein Nachfolger Franz I. indessen 1516. siegt bei Marignano gegen die Schweizer (Miethtruppen des Kaisers), und erobert Mailand. Marimilian gleicht sich mit ihm aus, und schließt 1518 Frieden mit Venedig. 1517. Dr. Martin Luther eifert in Wittenberg gegen den Ablaß-Handel des Dominikaners Ioh. Tetzel von Leipzig, — ri.okr.seine fünf und neunzig Streitsätze an der Schloßkirche; soll sich durch des Churfürsten Friedrichs des Weisen Vermitt- lung nicht in Rom, sondern auf dem Reichstage zu Augs- burg verantworten. Er erscheint daselbst vor dem Cardinal- Legaten Cajetan, und appellirt an den besser zu unterrichten- den Pabst. Marimilian stirbt auf seiner Rückreise von Augsburg 1519.

4. Die Weltgeschichte - S. 132

1835 - Mainz : Kupferberg
152 Entdeckungen. Meistersänger. Luther. Entdeckung des Seewegs um Afrika nach Ostindien durch den Portugiesen Vasco de Gama unter dem Könige Johann Ii von Portugal seit 1497, nachdem schon früher unter dem Jnfanten H e i n r i ch dem Seefahrer: Porto Santo 141s, Madera 1420, die Azoren 1453 re. entdeckt worden, und unter Johann ll. von Bartholomäus Diaz das Dorgebirg der guten Hoffnung umsegelt worden. Sowie nun die portugiesischen Entdeckungen schnell erweitert werden (Ceilon Haupt- handelsplatz; Goa, Malakka und die Molukken durch Alphons ckelllu- 1509 bis 1516 erobert rc.), so gewinnen auch die amerika» nischen Entdeckungen schnell an Umfang (durch Americus Vespu cius): Balboa entdeckt 1515 die Erdenge Panama; Ferdinand Cortez erobert und unterwirft Meriko (Monrezuma) 1521 der Krone Spa- nien, und entdeckt 1556 Californien; Ferdinand Magellan enrdeckr 1520 die Magellan's - Straße, stirbt 1521 auf den Philippinen, und nur eins seiner Schiffe vollendet 1522 die Reise um die Welt; Franz Pizarro entdeckt 1550 das Goldland Peru und Chili (seine blutigen Grausamkeiten, wie bei den meisten seiner Vorgänger), ermordet 1542 rc. Die Dichtkunst geht zwar von den Minnesingern zu den zunft- mäßigen M e i st er sä n gern über (ihre Tabulatur), wovon die bedeu- tendsten sind: Heinrich Frauenlob zu Mainz, Hugo von Trymberg, Hans Schnepper, Sebastian Brand, Thomas Murner rc.; aber um so mehr verbreitet sich seit der Eroberung Kvnstantinopels durch die Türken das Studium der alten Litteratnr von Italien schnell weiter, und es zeichnen sich in Deutschland folgende Gelehrte aus: Georg von Peur- bach, Nikolaus von Cusa, Gerhard von Schüren, Conrad Celtes, Joh. von Tritheim, Joh. Neuchlin von Pforzheim, Lehrer zu Tübingen (seine hebräische Grammatik 1506) rc. Dr. Martin Luther, geboren 1483 den 10. November zu Eis- leben, studirt 1501 zu Erfurt die Rechte, alsdann Theologie; geht 1505 in ein Augustiner-Kloster, wird, von seinem Prior Staupitz empfohlen, 1508 Professor, und 1509 Prediger zu Wittenberg, und tritt, nachdem er 1510 in Nom selbst die Entartung des päbstlichen Hofes kennen gelernt, 1517 öffentlich gegen den Ablaß auf rc. Universitäten entstehen in Menge: zu Heidelberg 1546, Prag 1347, Wien 1589, Erfurt 1592 rc. rc.

5. Die Weltgeschichte - S. 133

1835 - Mainz : Kupferberg
Kall V. Luther zu Worms. 153 , ' i C. Neuere deutsche Geschichte, bis zur Eröffnungu.c.s. des deutschen Bundestages zu Frankfurt a. M-, bis 1810. J>. Von Karl V. bis zum westphälischen Frieden, von 1519—1648. Kaiser aus dem österreichischen Hause herrschen fort. * Die Reformation erzeugt Parteien im ganzen Reiche, die immer feindlicher sich gegenüber treten, und endlich, nach lang dauernden, erschöpfenden Kriegen, eine Aus- gleich n n g eingehen, die ihnen von fremden Mächten gebo- ten, auf der eiuen Seite ihre Religionsspaltung ordnet, auf der andern aber d e n i n n e r n R e i ch s v e r b a n d d u r ch d i e anerkannte Landeshoheit der Reichsstände vielfältig gefährdet. 4) Karl V., Marimilians Enkel, Herzog von Burgund 1519. ( mit den Niederlanden ), Erzherzog von Oesterreich , König von Spanien, Neapel und Sicilien (mit den amerikanischen Ländern), nach einem kurzen Interregnum zu Frankfurt ge- wühlt und zu Aachen, nachdem er die erste schriftliche Wahl- kapitulation beschworen, gekrönt. Der unruhige Herzog Ulrich von Würtemberg, von dem schwäbischen Bunde aus seinem Lande vertrieben, wird, wie auch der Bischof Johann von Hildesheim nach der Schlacht auf der Soltauer Haide, in die Reichsacht erklärt. Reichstag zu Worms: Das Reichskammergericht 1521. wird nach Nürnberg verlegt, der ewige Landfrieden eingeschärft, und Luther, der indessen mit Karlstadt zu Leipzig gegen Dr. Joh. Eck von Ingolstadt disputirt, gegen den römischen Hof sowie gegen seine Gegner heftige Schriften gerichtet, die päbstliche Verdammungsbulle 1520 den 10. December zu Wit- tenberg öffentlich verbrannt rc., wird, nachdem er unter des Kaisers Geleit, von Spalatin gewarnt, erschienen, und sich gegen das Widerrufen seiner Lehren erklärt, durch das Wormser Edict mit seinem Anhänge geächtet, — nach der Wartburg gerettet.

6. Die Weltgeschichte - S. 134

1835 - Mainz : Kupferberg
154 Kriege gegen Frankreich. Luther's Lehre. n.c.g. 1521. Erster Krieg gegen Franz I. von Frankreich: Die Franzosen schnell aus Spanien verdrängt, in Italien bei 1522. Bicoca (Marschall von Lautrec durch Prosper Colonna), und nachdem Karl von Bourbon zum Kaiser übcrgegangcn, 1524. eben so bei Piomagnano unter Bonnivet geschlagen, — Tod des Ritters Bayard; Italien frei von den Franzosen; aber der Einfall der Kaiserlichen in die Provence mißlingt; Franz 1525. erobert wieder Mailand, belagert Pavia (Anton von Leyva), wird geschlagen, gefangen; im folgenden Jahre, unter Be- dingungen, die er beschwört, entlassen, täuscht er den Kaiser, und bildet die heilige Ligne, 1526. Zweiter französischer Krieg: Karl von Bourbon nimmt Mailand, erstürmt Rom, fällt 1527. Der Pabst in der Engelsburg belagert, gefangen; doch bald durch die Er- oberungen der Franzosen (Lautree, Andreas Doria von Genua) in Neapel wieder frei. Doria geht zum Kaiser über, 1529. Frieden zu Cambrai (paix des t)ames). In Deutschland indessen drohende Religionsunruhen: Luther arbeitet auf der Wartburg an der Uebersetzung der Bibel, eifert gegen den neuen Ablaßhandel des Churfürsten Albrecht von Mainz, stellt in Wittenberg die durch Karlstadts 1522. Bilderstürmerei rc. gestörte Ruhe wieder her, und gewinnt ungeachtet seines Streites mit Heinrich Vii!. von England und mit Erasmus (freier Willen) immer mehr Anhänger; er legt 1524 sein Mönchskleid ab, und vermählt sich im folgenden Jahre mit Katharina von Bora; seine Lehre findet, nachdem die Katholischen zu Regensburg durch den päbstlichen Legaten Campeggio eine Verbindung geschloffen, besonde- ren Schutz bei dem Landgrafen Philipp dem Großmüthigen von Hessen, bei dem Churfürsten Jo Hann dem Beständigen von Sachsen (Friedrich der Weise starb 1525), und dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg, dem Hochmeister des deutschen Ordens, Herzog von Preussen. Untergang des unruhigen « Franz von Sickingen, der, sowie auch Ulrich von Hutten, dem Lutherseinen Schutz angeboren.

7. Die Weltgeschichte - S. 147

1835 - Mainz : Kupferberg
Philipp Melanchrhon. ísinríín Opip- 147 wohl veredelter; aber unter dem Adel herrscht noch immer viel Rohheit, noch immer Befehdungen und Räubereien (Götz von Berlichingen, Franz von Sickingen, Ulrich von Würtcmberg rc.), und das unmäßige Trinken, vorzüglich in Sachsen. — Der Land bau, sowie die Manufacturen, die im sechzehnten Jahrhundert vorzüglich blühten zu Nürnberg, Augs« bürg, Ulm, Braunschweig, Magdeburg, Aachen rc. leiden sehr durch die fortdauernden Kriege. Das Post wesen erhält durch Rudolf Ii. festen Bestand, — Leon» hard von Taris. Wissenschaften und Künste schreiten allmälig voran. Die deutsche Sprache durch Luther und mehre Gesellschaften (Palmen-Orden) kultivirt. Indessen ist der Aberglauben auch noch sehr herrschend, — Herenverbrennen allgemein. ' Universitäten, Gymnasien und Schulen entstehen immer mehr. In der Litt era tur zeichnen sich aus: Luther, Ulrich von Hutten (starb im Elend in der Schweiz, auf der Insel Ufnau im Zürichersee 1525), Philipp Melanchrhon (geboren 1497^u Breiten in der Pfalz, gestorben 1560 zu Wittenberg), Conrad Peutinger zu Augsburg c Peutingersche Charte), Hans Sachs zu Nürnberg rc. Coperuicus und Kepler, Astronomen. — Wiederhersteller der deut- schen Dichtkunst ist Martin Opitz, von Ferdinand Ii. 1625 mit dem poetischen Lorbeere gekrönt, und 1628 als von Bo der selb geadelt, starb 1659 zu Danzig an der Pest. — Vorzügliche Maler sind: Lucas E r a n a ch und Hans H o l b e i n. Ii. Vom westphälischen Frieden bis zum spanischen Erbfolgekrieg, von 1648 bis 1701. Kaiser ans dem österreichischen Hause herrschen fort. '"Die für das Reich nacht heiligen Folgen des west- phälischeu Friedens offenbaren sich deutlich in dieser Pe- riode des französischen Uebergewichts. Die locker zusam- men gehaltene Einheit des Ganzen läßt' nicht nur den Mächtigeren im Innern ungeahndet den Schwächeren be- drängen, sondern bietet auch der Eroberungssucht Lud- wigs Xiv. vielfältige Gelegenheit, die Kräfte des Reichs gegen es selbst zu benutzen, und so schon jetzt de» Reichs- verband seiner Auflösung entgegen zu führen. 10*

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 269

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich — Könige aus dem Hause Capet. 269 der Beschlüsse des Neichskammergerichts und zur'genauen Bestim- mung der Contingente bei dem Reichsheere wurde Deutschland in folgende zehn Kreise eingetheilt: den ö streicht sch e n, den bur- gu nd ischen, denchurr hei nisch en, o berrh eini schen, nie- der r h e i n i sch-w e st p h a l i sch e n, b a i r i s ch e n, sch w a b i sch e n, fr a nki sch en, o be r sa ch si sch en und niedersä chsi scheu. Ein geregeltes Postwesen erleichterte fortan den brieflichen Verkehr, die Errichtung stehender Heere, nach dem Beispiele Frankreichs, sollte den Unvollkommenheiten des Zuzugs der Vasallen und den Ge- brechen der aus Söldnern gebildeten Heere abhelfen. Durch eine zweite Wechselheirath zwischen seinen Enkeln, Ferdinand und Ma- ria, mit den beiden Kindern Wladislavs, Königs von Ungarn und Böhmen, Anna und Ludwig, leitete Maximilian die Ge- sammtvereinigung dieser Lande ein. Dem Unwesen der V e h m- gerichte suchte er Schranken zu setzen; die Universitäten Wien und Ingolstadt begünstigte er durch Geldzuschüsse; Gelehrte, Künst- ler und Dichter fanden in ihm einen freigebigen Gönner und Be- schützer. Die Reformation, durch Di-. Martin Luther veranlaßt, siel zwar in das Ende der Regierung Maximilians I. *), doch beachtete oder ahnete er deren Wichtigkeit nicht. Seine Ne- gierung umfaßte die Anfänge einer großen Zeit; er verstand sein Jahrhundert, und wirkte, in sittlicher und statistischer Hinsicht, zweckmäßig auf selbiges ein; doch den Lügen und Ranken der da- maligen Politik unterlag sein gerader Sinn, und als Feldherr hat er nicht geglanzt, wenn schon sein ritterlicher Muth in Scherz und Ernst sich jederzeit ehrenvoll bewahrte. Er starb auf einer Reise nach Oestreich in seinem 60. Jahre und ward in der Re- sidenz Wien begraben. §. 53. Frankreich — Könige aus dem Hause Capet, Philipp Iii. hatte seinen Vater, Karl Ix., bei seinem unglücklichen Zuge nach Tunis begleitet, und führte die Reste sei- nes Heeres nach Sicilien, wo ein Sturm noch 18 Schiffe zer- trümmerte und 4000 Menschen in den Grund des Meeres versenkte. Eine Menge seiner nächsten Verwandten, auch seine Gemahlin Jsabella, starben schnell hinter einander, wodurch die Grafschaften Toulouse und Poitou an die Krone sielen. Rach einer zweiten Vermahlung mit Maria von Brabant verurtheilte er den ver- leumderischen Günstling Peter de la Brosse, zum Galgen. Er war der Barbier seines Vaters gewesen, und hatte sich zum *) I. Matth. Schreckh's christl. Kirchcngesch. seit der Rcfcrmat. 10 Thl. Leip;. 1804. Plank's Gesch. des Protestant. Lehrbegriffs. 6 Th. Lcipz. 179t. £ßojj> munn's Ecsch. der Reform, in Deutschl. 1 Th. Altona 1801. iri? 1310 1270 — 83 12 ii

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 326

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
326 Neunter Zeitraum. geistiger Mittheilung, und schnell, wie der Sonnenstrahl, flog der menschliche Gedanke sichtbarlich ausgedrückt von Land zu Land. Die vorausgegangene Erfindung des Linnenpapiers, um 1318, erleichterte die Anwendung der neuen Buchdruckerkunst. Endlich batte sich auch der Gesichtskreis über die Beschaffenheit unsers Erdballs durch kühne Seefahrer erweitert. Bartholomaus Diaz berichtigte die irrigen Vorstellungen über die Gestalt Afri- ca's, indem er dessen südlichste Spitze, das Vorgebirge der gu- ten Hoffnung, umschiffte, 1486. Christoph Columbus entdeckte durch seine unverrückt nach Westen fortgesetzte Fahrt einen neuen, auf der andern Halbkugel gelegenen Welttheil, America, 1492, und Vasco de Gama fand den langst gesuchten See- weg nach Ostindien, 1498. Ein reges Streben und Ringen ergoß sich auch durch diese Ereignisse über die Völker Europas und zei- tigte sie für ein neues Jahrhundert. Die Erfindung des Schießpulvers, welche, der Sage nach, von dem Mönche Berthold Schwarz um 1290 oder 1320 gemacht, aber vor dem Jahre 1350 schwerlich auf die Kriegskunst angewendet wur- de, wandelte die Führung des Kriegs in eine weit verzweigte Wissenschaft um, nachdem dessen Entscheidung bisher hauptsächlich von der Körperkraft und dem Muthe der einzelnen Streiter ab- gehangen hatte. Die vor mehr als 100 Jahren durch Johann Wicleff (ff 1384) angedeuteten, und von Johann Huß aufs neue an- gegriffenen Mangel des Kirchenwesens sollten einen Verbesserer finden in einem Manne, der für die Dunkelheit und ein unbe- deutendes Privatleben bestimmt schien. Martin Luther, zu Eisleben geboren den >0. Nov. 1483, widmete sich, unter hartem Kampfe gegen eine drückende Dürftigkeit, den Wissenschaften, trat, von einer stillen Schwermuth geleitet, zu Erfurt in den Augusti- nerorden, 1505, unterwarf sich, mit hingedender Selbstverleug- nung, dessen strengen Regeln ohne Murren, gewann die Achtung seines Priors Staupitz, der ihm Muße gewährte, sich oen theolo- gischen Studien zu widmen, und ihm einen Ruf zu einer theologi- schen Professur auf der von dem Churfürsten von Sachsen, Fried- rich dem Weisen, zu Wittenberg 1502 neu errichteten Universität verschaffte, 1508. Mit Feuereifer betrat Luther diese neue Bahn und fand Beifall als Lehrer und Prediger. Eine Reise, welche er, in Angelegenheiten des Äugustinerordens, nach Rom zu dem Pap- ste Leo X. unternahm, 1510, gab ihm einen deutlichen Begriff von der dort herrschenden Skttenlosigkeit der Geistlichkeit und ver- minderte seine Achtung für den päpstlichen Stuhl bedeutend. Nach Annahme der theologischen Doctorwürde 1512 fühlte sich Luther nur desto strenger zur Erhaltung eines reinen Glaubens ver- pflichtet. Mit Entrüstung vernahm er deshalb die schamlose Keckheit, wo- mit ein Dominicanermönch, Johann Tezel, den Ablaßhandel zu

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 329

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
329 Deutschland. Karl V. vielfachen Gefechten waren niedergemetzelt worden. Derselbe Gesir des Aufruhrs verbreitete sich auch nach Thüringen, wo ein gewisser Thomas Münzer, ehemals ein Zuhörer Luthers, die verblendeten Bauern gleichfalls zur Rebellion aufrief, bis er, gegen, alle gütliche Vorstellungen taub, bei Frankenhausen eine voll- ständige Niederlage erlitt, in Gefangenschaft gerieth und zu Mühl- 15-5 Hausen, nebst 24 andern Rebellen enthauptet wurde. Auch hier floß das Blut von Tausenden. Der Churfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, Luthers umsichtiger Beschützer, war ge- storben, sein Bruder, Johann der Beständige, raschem Sin- nes, folgte ihm in der Regierung, bekannte sich öffentlich zur Rc^ formation und schloß, auf den Fall angewendeter Gewalt, zu 152f) Torgau ein Bündniß mit dem Landgrafen Philipp von Hes- sen, den Herzogen von Braunschweig-Lüneburg, dem Herzoge H e i'n r i ch von Meckelnburg, dem Fürsten Wolfgang von Anhalt, den Grafen Gebhard und Albrecht von Mannsfeld, endlich mit der freien Reichsstadt Magdeburg. Markgraf Albrecht von Bran: denburg, früher Heermeistec des deutschen Ordens, nun Herzog von Preußen, vereinigte sich, nachdem er die Reformation an- genommen, mit dem Churfürsten von Sachsen durch ein besonde- res Bündniß. Keine polirischen Bewegungen störten für jetzt den raschen Fortschritt der neuen Lehre,' wohl aber erhielten deren Bekenner den Parteinamen der P r 0 t e st a n t e n, als diese gegen denb e sch l u ß eines zu Speyer g e h al te ne n R eich sta gs, dem das Worm- ser, ihnen nachtheilige, Edict, zum Grunde lag, protestirten. Andere Sorgen beschäftigten indessen Karl V. Franz I., sein Mitbewerber bei der deutschen Kaiserwahl, verschmerzte es nie, daß man ihn übergangen, darum begann der Krieg zwischen beiden auf drei Punkten zugleich, in den Niederlanden, in Navarra und 1521 in Mailand. Karl hatte Heinrich Yiil. für sich gewonnen; seine Waffen waren glücklich und den Franzosen blieb in Mailand von allen frühem Eroberungen nichts übrig, als Die Citadelle von Cre- mona. Hierzu warb der Kaiser den Herzog Karl von Bour- von, einen trefflichen Feldhepm, der durch die Ranke der Königin Mutter, Luise von Savoien, beleidigt, gekrankt und aufs Aeußerste getrieben worden, für seinen Dienst. Dieser ließ seinem Todfeinde, Bonnivet, welchem Franz I. den Oberbefehl zur Wiedereroberung Mailands anvcrtraut hatte, die Schwere seiner Rache fühlen, bei dessen Rückzüge über die Seffia, wo das französische Heer fast aufgerieben ward und der Ritter Bavard siel. Italien war abermals für die Franzosen verloren, nur wenige sahen die Hei- mach wieder, und letzt, meinte Karl, sep der Augenblick gekommen, den Krieg in das Herz Frankreichs selbst zu tragen. Auf seinen Befehl mußten Bourbon und Pescara, einer der vorzüglichsten spanischen Befehlshaber, in die Provence eindringen, Marseille sollte um jeden Preis erobert werden. Schwer ist Frankreich von dieser
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